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Wer einen Engel sucht und sich nur auf weiße Flügel fokussiert, könnte am Ende mit einer weißen Gans nach Hause kommen!

12.09.13

Tipps, wie man Mitarbeiter rekrutiert

Wer sich nur auf sein subjektives Empfinden und ein einziges Job-Interview verlässt, kann schnell danebengreifen.

„Die Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg“ – wir alle haben schon davon gehört und es selbst erfahren. Doch die Praxis zeigt immer wieder, wie schwierig es ist, für eine vakante Position den besten Kandidaten zu rekrutieren. Wer sich nur auf sein subjektives Empfinden und ein einziges Job-Interview verlässt, kann schnell danebengreifen.  

Es gibt zahlreiche Studien zu den negativen Folgen von Fehleinstellungen und auch dazu, welche Einsparungen durch die Reduzierung von Fehlbesetzungen erzielt werden können. In meinem Buch „Die Besten für den Vertrieb – Die Prinzipien des Verkaufs für die Mitarbeiter-Rekrutierung nutzen“ habe ich verschiedene Beispielrechnungen angestellt. Nur so viel: Eine einzige Fehlbesetzung kann nach einem halben Jahr bei mittlerem Gehalt schnell über 35.000 Euro kosten. Wie aber geht man vor, um Personalentscheidungen garantiert nicht zu bereuen? Ich habe auf der Grundlage meiner mehr als 20-jährigen Berufserfahrung drei Tipps zusammen-gestellt, die ich für wirklich essenziell halte. 

1. Überprüfen Sie Ihre Einstellungsziele und -methoden!

Eine hohe Personalfluktuation oder der Verlust eines gerade neu eingestellten Mitarbeiters sollten Ihnen zu denken geben. Wie entscheiden Sie sich für neue Mitarbeiter? Einer der häufigsten Gründe für eine zu voreilige Personalentscheidung ist, dass Kandidaten schnell verfügbar waren. Das ist nachvollziehbar, denn eine unbesetzte Stelle führt zu einer höheren Arbeitsbelastung im Team – auf Kosten der Produktivität. Trotzdem rate ich Ihnen: Vermeiden Sie überstürzte Entscheidungen! Darüber hinaus sollten Sie Ihre Einstellungsstrategie überprüfen. Verwenden Sie immer die gleichen Methoden beim Bewerbungsgespräch und im Auswahlprozess? Wenn ja, dann sollten Sie hier etwas ändern. Jede Jobposition ist verschieden und erfordert spezielle Fähigkeiten und Kenntnisse. Geben Sie jeder Position ein eigenes Profil, indem Sie die Anforderungen klar definieren. Statt sich nur auf die zukünftigen Aufgaben der Position zu konzentrieren, stellen Sie heraus, welche Eigenschaften der Bewerber insbesondere besitzen sollte, um in dieser Position erfolgreich zu sein. 

2. Denken Sie langfristig!

Unternehmen machen oft den Fehler, nicht aktiv nach Top-Talenten zu suchen, wenn ihre wirtschaftliche und personelle Lage stabil ist. Doch genau das ist der Zeitpunkt, an dem mittel- und langfristig nach neuen Talenten gesucht werden sollte. Denn abgesehen von einer normalen Fluktuation wachsen Unternehmen in der Regel. Wird kurzfristig eine neue Position vakant, sind die besten Kandidaten bei fehlender Vorbereitung nicht so schnell verfügbar. Um dieses Dilemma zu vermeiden, ist kontinuierliches Talente-Scouting angesagt – Bequemlichkeit zum falschen Zeitpunkt schmälert nicht nur den Erfolg auf lange Sicht, sondern verhindert darüber hinaus auch, dass man erfolgreiche Talente findet. Handeln Sie also proaktiv! 

3. Nutzen Sie das Potenzial Ihrer eigenen Mitarbeiter!

Haben Sie schon einmal daran gedacht, eine vakante Position einem eigenen Mitarbeiter anzubieten? Hier sind die Vorteile: Ihre eigenen Mitarbeiter haben bereits Einsatz gezeigt, sind mit dem Unternehmen vertraut und eine Beförderung wird ihren Beitrag zum Firmenerfolg nur noch weiter erhöhen. Warum also nicht die eigenen Mitarbeiter nehmen? Wenn Sie einen Top-Verkäufer haben, befördern Sie ihn in eine höhere Position. Als Teamleiter kann er dann Kollegen schulen und das Wissen an sie weitergeben. Kommunizieren Sie offene Positionen über interne Kommunikationskanäle wie das Firmen-Intranet oder Ihren Newsletter. Sie werden überrascht sein, wer sich alles bewirbt!  Haben Sie schon einmal eine Personaleinstellung bedauert? Was haben Sie getan, damit sich das nicht wiederholt? Sagen Sie mir, auf welchen Grundsätzen Ihre erfolgreiche Personalpolitik gründet! 

Bild: anyaberkut  @ iStock.com

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Assessment Center und Development Center: Unterschiede und Merkmale

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Blind Auditions im Recruiting: Diversity wie von selbst?

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Moderne Konzepte, wissenschaftliche Fundierung, über 45 Jahre praktische Erfahrung!

18.12.17

Assessment Center und Development Center: Unterschiede und Merkmale

ITB Consulting erklärt den Unterschied zwischen einem Assessment Center und einem Development Center und gibt Tipps, wie diese für Recruiting und Personalentwicklung sinnvoll eingesetzt werden.

Für die Personalauswahl und die Personalentwicklung gibt es verschiedene wissenschaftliche fundierte Verfahren, die gleichzeitig praxisnah und effizient sind. Bei der Personalauswahl reicht die Produktpalette von ITB von Assessment Center, über spezielle Toplevel-Assessments bis hin zu elektronischen Postkorbübungen. Die Personalentwicklung dient der Entdeckung und Entfaltung von individuellen Potenzialen und Stärken. Auch hier bietet ITB verschiedene Verfahren an - Development Center, Management-Audits und Potenzialanalysen. 

Was ist ein Assessment-Center?

Um eingehende Bewerbungen sachlich und einheitlich zu bewerten, laden Unternehmen vermehrt potenzielle Arbeitnehmer zu fundierten Auswahlverfahren ein. Damit möchten sie subjektive und unfaire Kriterien weitestgehend ausschließen. 

Eine Einladung zu einem Auswahlverfahren, wie zum Beispiel ein Assessment Center, kann deshalb als ein gutes Zeichen gewertet werden. Das Unternehmen strebt eine faire Methode an, davon können Bewerber ausschließlich profitieren. Bei der Durchführung eines Assessment Centers kann es sich beispielsweise um ein Verfahren der ITB Consulting handeln. 

Assessment Center: Praxisnahe Übungsaufgaben 

In einem Assessment Center werden zuverlässige Aussagen über einen Teilnehmer ermöglicht. Dies geschieht, in dem die Teilnehmer verschiedene Aufgaben lösen, die Rückschlüsse auf aktuelle Kompetenzen und Potenziale geben. Während der Durchführung dieser vielfältigen Aufgaben werden die Teilnehmer von unterschiedlichen Experten (Berater und geschulte Führungskräfte) beobachtet. Durch die Vielfalt an Aufgaben und Beobachtern wird die Einschätzung des Teilnehmers objektiver als bei vergleichsweise anderen Verfahren. 

Für das Assessment Center sind verbindlich definierte Qualitätsstandards vorgesehen. In diesen Standards wird festgehalten, dass jeder Teilnehmer von einem transparenten und fairen Verfahren ausgehen kann. Bei den Aufgaben handelt es sich ausschließlich um praxisnahe Tätigkeiten aus dem beruflichen Alltag. Es werden keine irrelevanten Aufgaben gestellt, welche die Teilnehmer bloßstellen oder verletzen könnten.

Im Vorwege erhalten die Teilnehmer alle notwendigen Informationen, mit denen sie die verschiedenen Aufgaben bearbeiten können. Es herrschen die gleichen Bedingungen für alle Teilnehmer. Dies gilt ebenso für die Instruktionen der Beobachter des Assessment Centers.

Zu den klassischen Elementen eines Assessment Centers gehören:

  • Fallstudien
  • Postkorb-Übungen 
  • Szenarien  zur Erfassung des vernetzten Denkens
  • Tests zur Erfassung der Intelligenz
  • Präsentationen von Daten, Fakten, Projekten oder Argumenten
  • Rollenspiele und Simulationen wie Verhandlungen, Beratungs- und Mitarbeitergespräche
  • Gruppenübungen zur Erfassung von Führungsverhalten und Teamgeist
  • verschiedene Interviewformen

Development-Center: Die individuelle Förderung steht im Fokus

Neben Assessment Center bietet ITB auch Development Center an. Die Entwicklung und individuelle Förderung von Arbeitnehmern ist der zentrale Mittelpunkt von Development Centern. Es geht dabei um die Ermittlung und Beschreibung von Kompetenzen in Bezug auf eine zukünftige Position oder Aufgabe. Durch das Verfahren werden Stärken und Schwächen analysiert und so individuelle Lernziele festgelegt.  

ITB ermöglicht es Unternehmen, dass die Teilnehmer eines Development Centers eigene Prioritäten und Ziele verfolgen können. Das Development Center ist individuell auf Unternehmen und Zielgruppe zugeschnitten und wird gemeinsam mit Beschäftigten, Spezialisten der Personalentwicklung und ITB-Beratern durchgeführt. Vor dem Start des Centers ist eine tiefgreifende Anforderungsanalyse erforderlich. 

Viele Simulationsübungen sowie das Ermitteln von Potenzialen und Stärken des Assessment Center finden sich auch in Development Center Verfahren wider. 

Zu den klassischen Elementen eines Development Centers gehören weiterhin

  • Selbsteinschätzungen (Self-Assessments)
  • Feedbackgespräche (Peer-Assessments)
  • individuelle Lern- und Trainings­einheiten

So werden die Teilnehmer von Assessment Centern und Development Centern bewertet

Um die Teilnehmer von Assessment und Development Centern erfolgreich und individuell bewerten zu können, ist eine vorangestellte Definition der Kompetenzen wichtig und gibt den Maßstab vor. Die Nennung der Kompetenzen erfolgt in erster Linie durch das Unternehmen. 

Die Teilnehmer werden über beobachtbares Verhalten bewertet. Ausschließlich die Beobachtungen der Experten und Berater bilden die Grundlage der Evaluation. Spekulationen über nicht beobachtbares Verhalten finden keine Berücksichtigung. Nach der Durchführung erfolgt ein Austausch aller beteiligten Beobachter. Im Ergebnis werden zukünftige Aufgabengebiete, Einsatzmöglichkeiten und individuelle Entwicklungsmaßnahmen formuliert.

Der Erfolg bemisst sich also an folgenden Kriterien

  • Definierte Kompetenzen dienen als fixer Maßstab
  • Beobachtbares Verhalten dient als Grundlage der Bewertung
  • Eine Beobachterkonferenz formuliert die Ergebnisse 

Weitere Informationen finden Sie im Anbieterprofil von ITB auf PEATS.

Bild: shironosov, 2016

Assessment Center
Development Center
Recruiting
Personalentwicklung

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07.05.20

Blind Auditions im Recruiting: Diversity wie von selbst?

Wie können sogenannte Blindgutachten in der Personalauswahl gewinnbringend eingesetzt werden?

Autoren: 

Jörg de Wall, Partner SELECTEAM Deutschland GmbH 

Oliver Grubert, Partner SELECTEAM Deutschland GmbH


Können Blind Auditions im Recruiting einen Mehrwert liefern, um bessere Personalentscheidungen zu treffen? Das wäre ja zu schön, um wahr zu sein … einfach subjektive und einflussrelevante Kriterien ausblenden und schon ist die Personalentscheidung in bester Weise getroffen. Die Antwort ist also ein klares Jein. Doch was spricht für und was gegen den Einsatz dieser oder vergleichbarer Verfahren? Aber der Reihe nach.

Blind Auditions – also Blindgutachten oder die Bewertung einer Leistung ohne die Zuhilfenahme des visuellen Systems – sind vor allem aus der Musik bekannt. Viele denken dabei wahrscheinlich an das TV-Format „The Voice of Germany“. Das Verfahren ist aber schon seit den 1950er-Jahren bekannt und wird seit den 70er- und 80er-Jahren vermehrt von Top-Symphonie-Orchestern in den USA eingesetzt. Es dient dazu, eine Vorauswahl zu treffen, zum Teil wird es aber auch für die finale Entscheidung genutzt.

In der Studie ORCHESTRATING IMPARTIALITY: THE IMPACT OF “BLIND” AUDITIONS ON FEMALE MUSICIANS aus dem Jahr 2000 wurden die Auswirkungen von Blind Auditions in diesen Orchestern auf Musikerinnen untersucht und die Ergebnisse dieser Verfahrensweise veröffentlicht. Unter anderem

  • wurde durch Blindgutachten die geschlechtsspezifische Einstellung reduziert,
  • verringerte sich die Wahrscheinlichkeit, dass Musikerinnen in den Vorrunden ausscheiden,
  • erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit, dass eine Musikerin in die nächste Runde gelangt, um elf Prozentpunkte und dass sie in der Endrunde ausgewählt wurde, um 30 Prozent,
  • stieg der Frauenanteil bei Neueinstellungen von 1970 bis in die 90er-Jahre ebenfalls um 30 Prozent.

Die Musikerinnen waren in diesem Kontext offensichtlich besser als ihre männlichen Kollegen!

Die Studie zeigte damit deutlich, dass unsere Entscheidungen durch die visuelle Wahrnehmung beeinflusst werden. Bei diesen Blind Auditions geht es im Grundsatz darum, Wahrnehmungsfehler durch die Fokussierung auf das akustische System zu eliminieren, um so die Performance des Orchesters zu steigern.

Erfahrungen und subjektive Wahrnehmungen beeinflussen Entscheidungen

Jeder Mensch hat unterschiedliche Wahrnehmungen, die durch in unserem Gehirn verankerte (Vor-)Erfahrungen genährt werden. So ist z. B. die Amygdala als Teil unseres Gehirns auch der Ort unbewusster Wahrnehmung emotionaler kommunikativer Signale (Blick, Mimik, Gestik, Körperhaltung). Diese Wahrnehmung wird in den ersten Lebensjahren entwickelt. Umgangssprachlich, aber unzutreffend, werden unbewusste Wahrnehmungen als Bauchgefühl bezeichnet. Jede Entscheidung – auch Personalentscheidungen – treffen wir bewusst oder unbewusst unter Zuhilfenahme unserer Erfahrungen. Im Idealfall sollten Personalentscheidungen aber frei von persönlichen Wahrnehmungsfehlern und Verzerrungen (z.B. Halo-Effekt, Attributionsfehler, Stereotypen) sein, um Fehlentscheidungen zu vermeiden.

Die Fragestellung wie sie z. T. in Artikeln vereinfacht diskutiert wird, ob man sich die Zusammenarbeit mit Kandidaten (m/w/d) in einer Abteilung, einem Gremium, einem Workshop etc. vorstellen kann, ist im Hinblick auf Personalentscheidungen unzureichend. Die Beantwortung dieser Frage wäre nur durch eigene Erfahrungen geprägt. Eine Aussage über zukünftigen beruflichen Erfolg kann damit nur unter hoher Unsicherheit getroffen werden.

Können wir Blind Auditions auf das Recruiting übertragen?

Beim Recruiting neuer Musiker scheinen Blindvorspiele geeignet. Die Gütekriterien für Testverfahren werden berücksichtigt. Objektivität, Reliabilität und Validität sind gewahrt, da eine Entscheidung unabhängig von den Einflüssen der Untersucher und der Situation zustande gekommen ist, das Merkmal der musikalischen Virtuosität (und genau nur dieses Merkmal) durch die zukünftigen Kollegen zuverlässig gemessen wird.

Perspektivwechsel zum Recruiting für Unternehmen: Stellen Sie sich vor, Ihre Kandidatenvorschläge enthalten nur Fakten zur fachlichen und persönlichen Qualifikation und keine persönlichen Daten oder individuellen Merkmale (Name, Geschlecht, Alter, Aussehen, Gewicht, Religion, Gesundheit etc.). In der Praxis unvorstellbar? Kandidaten-Interviews werden wohl höchst selten hinter einem blickdichten Vorhang geführt. Einer der führenden deutschen Lebensmittel-Discounter hat gleichwohl auf einer Karrieremesse in Köln unlängst Personaler des Konzerns mit Interessenten in eine „Blackbox“ gesteckt – das Bewerbungsgespräch in völliger Dunkelheit. Eine Mischung aus aufmerksamkeitsstarker Messeaktion und interessantem Test für objektivere Ergebnisse in der Eignungsdiagnostik. Belastbare Erkenntnisse sind nicht bekannt. Und natürlich wissen wir alle, dass es auch Führungspositionen gibt, bei denen subjektive Einschätzungen den objektiven Merkmalen für die erfolgreiche Ausübung des Jobs definitiv übergeordnet werden.

Und nun? Die Entscheidung für oder gegen eine potenzielle Führungskraft sollte objektiv sein und wird in der Realität vielfach aus objektiven Kriterien und subjektiver Wahrnehmung getroffen. Diesen methodischen Spagat und die Beachtung der relevanten Gütekriterien beherrschen professionelle Personalberater. Sie haben die Fähigkeit, Kandidaten auch ohne Vorhang oder Dunkelheit objektiv zu beurteilen und dieses Ergebnis mit subjektiven Kriterien zu verbinden. So führen sie sich bei Lektüre von Unterlagen oder in den Interviews mögliche Wahrnehmungsfehler, die eine Beeinträchtigung der Gütekriterien zur Folge hätten, immer wieder vor Augen.

Eignungsdiagnostik ist keine Küchenpsychologie. Erfahrene Personalberater haben neben der Kenntnis um (eigene) Wahrnehmung zusätzlich umfangreiche eignungsdiagnostische Tools, die idealerweise auf wissenschaftlichen Langzeitstudien beruhen. Zusätzlich können onlinegestützte eignungsdiagnostische Verfahren hilfreich sein, um Auswahlentscheidungen zu objektivieren und die Transparenz zu erhöhen – dazu gehören die DNLA-Verfahren.

DNLA-Verfahren wissenschaftlich fundiert

DNLA bedeutet „Discovering Natural Latent Abilities“ und sind onlinegestützte Personal-Entwicklungs- und -Auswahlverfahren. Sie basieren sowohl auf vielfältigen Erfahrungen der Arbeitswelt als auch auf Forschungen und Erkenntnissen im Bereich der Arbeitspsychologie.

Basierend auf der Grundlagenforschung zum Berufserfolg unter der Leitung von Prof. Brengelmann am Max-Planck-Institut wurde ein Modell entwickelt, das 17 Faktoren der sozialen Kompetenz definiert. Darauf aufbauend wurde von einem Team von erfahrenen Personalfachleuten, Trainern, Unternehmensberatern und EDV-Spezialisten das DNLA-Expertensystem entwickelt, das nach DIN 33430 für berufsbezogene Eignungsdiagnostik zertifiziert ist. Mit diesem System ist es möglich, anhand der definierten Faktoren Persönlichkeiten zu erkennen, deren Potenzial geeignet ist, um zukünftig beruflich erfolgreich zu sein.

Fazit: Höhere Unternehmensperformance durch Blind Auditions

Die Methode der Blind Auditions und damit das Ausblenden bestimmter Kandidaten-Merkmale kann unter gleichzeitiger Beachtung der Gütekriterien ein probates Mittel zur Steigerung der Unternehmensperformance sein: Bei Personalauswahlentscheidungen sind eignungsdiagnostische und wissenschaftliche Tools wie strukturierte Interviews und zusätzliche onlinebasierte Tools wie die DNLA-Verfahren unbedingt erforderlich. Durch diese steigt die Aussage über den zukünftigen beruflichen Erfolg, also die prognostische Validität, erheblich. In der idealen Welt sollten Auswahlentscheidungen insgesamt nur auf Testergebnisse bezogen und an das Anforderungsprofil gekoppelt sein – sonstige Kriterien sollten entfallen. Die vielfach gewünschte Diversität in Unternehmen würde sich auf diese Weise womöglich von selbst ergeben.

Vor dem Hintergrund des Mangels an Führungskräften und Spezialisten sowie des gerade beginnenden demografischen Wandels muss der Personalauswahl und -entwicklung ein höherer Stellenwert beigemessen werden – der Grad der Professionalisierung muss steigen.


Bild: Photo by Ryoji Iwata on Unsplash

Recruiting
Personalentscheidungen
Anforderungsprofil
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Peats Redaktion

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09.10.18

Wie sinnvoll sind Intelligenztests für die Bewerberauswahl?

Sinn und Qualität von Intelligenztests in der Personalauswahl


Viele Unternehmen setzen in ihren Auswahlverfahren auf Intelligenztests. Dabei scheinen die Vorteile offensichtlich. Ein Verfahren, welches bestimmte Aspekte der Intelligenz von Bewerbern objektiv messen kann, dabei wenig zeitaufwändig ist und dazu noch vergleichbare Ergebnisse liefert - das klingt verlockend. Bewerber hingegen sehen ein Auswahlverfahren, indem Intelligenztests verwendet werden, oftmals kritisch. Sie haben Angst vor dieser Art von Test oder fühlen sich gar angegriffen und missverstanden. Dabei haben fachgerecht angewandte Intelligenztests das Potenzial, die Personalauswahl zu erleichtern und auch dem Bewerber selbst eine Rückmeldung über seine eigenen Stärken und Schwächen zu geben.

Welche Intelligenztests eignen sich zur Bewerberauswahl?

Die Intelligenz zu messen ist nicht so einfach wie es scheint und viele der zahlreichen angebotenen Intelligenztests können keine genauen und aussagekräftigen Ergebnisse liefern. Schon allein bei der Definition von Intelligenz scheiden sich die Geister. Es existieren viele verschiedene Modelle der Intelligenz und bislang existiert keine einheitliche Definition derselben (1).

Die aktuell verwendeten Intelligenztests gehen auf den französischen Psychologen Alfred Binet zurück, der erstmals standardisierte Tests zur Messung der Intelligenz bei Schulkindern anwendete und das sogenannte Intelligenzalter (IA) errechnete. Im Laufe der Zeit wurden die Messmethoden Binets von verschiedenen Wissenschaftlern verbessert. So entwickelte der deutsche Psychologe Wilhelm Stern 1914 die Maßeinheit des noch heute verwendeten Intelligenzquotienten (IQ). Aktuell werden in erster Linie zwei Gruppen von IQ-Tests eingesetzt - die Wechsler-Skalen und die Stanford-Binet-Skalen (2).

1923 verkündete der amerikanische Experimentalpsychologe Edwin Boring: "Intelligenz ist was Intelligenztests messen" (1). Sind also Intelligenztests so unfehlbar und genau?

Tatsächlich sind einige Dinge bei der Anwendung von Intelligenztests zu beachten.

Zum einen existieren diverse Störvariablen, welche die Gültigkeit oder Validität von gängigen Intelligenztests vermindern können. Solche Störvariablen stellen unter anderem die Motivation oder die Vorbereitung der Testteilnehmer dar. Diese Störvariablen sollten bei der Beurteilung der Testergebnisse unbedingt bedacht werden (3).

Zum anderen ist es wichtig, welche Art von Intelligenztest für welchen Zweck eingesetzt wird. Die Anwendung des Intelligenztests verpflichtet auch dazu, den für die Anforderungen am besten geeigneten Test auszuwählen. Gerade für die Bewerberauswahl sollte grundsätzlich immer der Berufsbezug des eingesetzten Intelligenztests eine Rolle spielen. Es existiert eine Vielzahl an unterschiedlichen Intelligenztests, die je nach Intelligenzmodell der Autoren, verschiedene Aspekte der menschlichen Intelligenz messen sollen. Einige Tests sind dabei eher konzipiert die allgemeine Intelligenz zu messen, wohingegen andere Tests eher spezielle Aspekte der Intelligenz erfassen sollen. Für die adäquate Anwendung von IQ-Tests können Fachleute, wie beispielsweise spezialisierte Psychologen, hilfreich sein (4).

Das Angebot an frei erhältlichen IQ-Tests im Internet ist riesig und unüberschaubar. Hier stellt sich für viele Unternehmen die Frage, ob diese kostenlosen Tests eine echte Alternative zu professionellen IQ-Tests, wie beispielsweise dem IST2000R oder dem Hamburger-Wechsler Intelligenztest darstellen.

Ein großes Problem bei den meisten im Internet angebotenen Tests ist die Normgruppe, also die Gesamtheit der Auswertungen, mit denen die Ergebnisse der jeweiligen Testperson verglichen werden. Diese Daten sind bei kostenlosen Tests oftmals veraltet oder die Ergebnisse werden gar ausschließlich mit anderen Testnutzern im Internet verglichen. Also kurz zusammengefasst, alles andere als repräsentativ. Dadurch sinkt die Reliabilität oder auch Messgenauigkeit der angebotenen IQ Tests deutlich. So muss beispielsweise beachtet werden, dass IQ-Testverfahren regelmäßig nachgeeicht werden sollten, da sich die durchschnittliche Intelligenz mit der Zeit verändert. Diese Beobachtung wird auch als Flynn-Effekt bezeichnet und beschreibt die Tatsache, dass im letzten Jahrhundert in den Industrienationen eine Zunahme des durchschnittlichen IQs beobachtet wurde, die in den letzten Jahren allerdings wieder zurück zu gehen scheint (5).

Wann ist der Einsatz von Intelligenztests zur Bewerberauswahl sinnvoll?

Der Bedarf an kostengünstigen, zeitsparenden und dabei aber möglichst aussagekräftigen Verfahren zur Personalauswahl und Eignungsdiagnostik bei Unternehmen ist groß. Dabei stellt sich die Frage, welche der unzähligen angebotenen Verfahren tatsächlich eine valide Aussage über den späteren beruflichen Erfolg der Bewerber treffen können und damit dem Unternehmen einen verlässlichen Anhaltspunkt für die Personalauswahl liefern. Viele der angebotenen Verfahren erscheinen auf den ersten Blick - und tatsächlich auch oftmals auf den zweiten Blick - eher zweifelhaft. Hier sind etwa Verfahren wie die Graphologie zu nennen, die wie vermutet, auch nach einer neuen Metaanalyse keine Aussagekraft bezüglich der späteren Arbeitsleistung aufweist (6).

Auch die Validität von Intelligenztests bezüglich der Vorhersage des späteren beruflichen Erfolges ist immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Die bekanntesten und immer wieder zitierten Metaanalysen von Schmidt und Hunter geben recht solide Korrelationen zwischen dem IQ und des zu erwartenden beruflichen Erfolges von etwa 0,5 an (7). Dieses Ergebnis entspricht in etwa der Korrelation von IQ-Tests und Schulnoten (8).

In der Vergangenheit waren die Metaanalysen von Schmidt und Huter und ähnliche Studien aber immer wieder in die Kritik geraten. Die in diesen Arbeiten verwendeten Daten stammen zum größten Teil aus den Jahren vor 1970. Außerdem wurde häufig Kritik an den angewendeten Korrekturmethoden der statistischen Analysen formuliert (9).

Tatsächlich konnte aber auch eine neue Metaanalyse aus dem Jahre 2016 von Schmidt, Oh und Shaffer die Validität von IQ Tests bezüglich der Vorhersage des beruflichen Erfolges bestätigen (6). Diese neue Metaanalyse hat dabei verschiedene Auswahlverfahren untersucht und kommt zu dem Schluss, dass kognitive Leistungstests, wie eben IQ-Tests, die höchste Aussagekraft für die voraussichtliche Leistung im Beruf aufweisen, mit einem Korrelationskoeffizienten von 0,65. Darüber hinaus schnitten strukturierte und überraschenderweise auch unstrukturierte Interviews mit jeweils einer Korrelation von 0,58 sowie Telefoninterviews und Integritätstests mit jeweils 0,46 gut ab.

Verschiedene Auswahlprozesse können, zusätzlich zu Intelligenztests angewandt, dabei die Validität dieser sogar noch steigern. So können zusätzliche Integritätstests die Validität von IQ-Tests um 20% steigern, zusätzliche strukturierte Interviews um 18% und unstrukturierte Interviews um 13% (6). Erstaunlicherweise zeigen Assessment-Center hier keinen nennenswerten Zusatznutzen (6).

Insgesamt betrachtet sind also Intelligenztests aussagekräftige und valide Tools, sowohl für die Eignungsdiagnostik als auch die letztendliche Personalauswahl.

Allerdings sollte beachtet werden, dass die prädiktive Validität von IQ-Tests bezüglich der Leistung im Beruf durchaus auch von anderen Faktoren abhängig ist.

Zum einen steigt die Validität von Intelligenztests mit steigender Komplexität der untersuchten Berufe, wohingegen Intelligenztests bei Berufen mit einfacheren Tätigkeiten kaum aussagekräftig sind (10).

Zum anderen scheint auch die Motivation, vor allem bei nichtakademischen Berufen, ein entscheidender Störfaktor zu sein, der die Validität von IQ-Tests vermindern kann (3).

Darüber hinaus stellt sich auch die Frage, bei welchen Zielgruppen der Einsatz von Intelligenztests zur Personalauswahl den größten Benefit zeigt und welche Zielgruppen vielleicht durch andere Auswahlverfahren besser erfasst werden können.

Eine mögliche Erklärung für die Korrelation von Ergebnissen in Intelligenztests und beruflichen Erfolg ist, dass die allgemeinen mentalen Fähigkeiten, die der Intelligenztest ja erfassen soll, die Geschwindigkeit der Aneignung von arbeitsspezifischem Wissen und der beruflichen Komplexität bestimmen (12). Daher scheint der Einsatz von Intelligenztests in erster Linie bei der Auswahl von Schulabgängern, Hochschulabsolventen, Berufseinsteigern oder aber in Berufen, die hohe Ansprüche an die mentalen Fähigkeiten der Bewerber stellen, sinnvoll. Für die Personalauswahl bei Arbeitsstellen, welche ein hohes Maß an bereits bestehendem fachspezifischem Wissen und beruflicher Erfahrung fordern, sind einfache Intelligenztests allein wohl eher nicht ausreichend. Sie können die berufliche Erfahrung und bereits bestehende Expertise nicht erfassen. In diesen Fällen scheint zumindest die Kombination mit anderen Auswahlverfahren, wie beispielsweise ein klassisches Interview oder vielleicht sogar eine ausführliche Fachdiskussion, sinnvoller.

Was denken Bewerber über Intelligenztests?

Bewerber stehen Intelligenztests als Auswahlverfahren oft kritisch gegenüber. Viele, vor allem Berufserfahrene, erwarten eher arbeitsbezogene Fragen und Inhalte in den Auswahlverfahren. Auch Bewerber, die sich gar nicht aus Eigeninitiative beworben haben, sondern angeworben wurden, fühlen sich häufig durch Intelligenztests als Eignungsdiagnostik vor den Kopf gestoßen. Demgegenüber werden Schulabgänger oder Hochschulabsolventen möglicherweise weniger Probleme mit der Bearbeitung von IQ-Tests haben, was auch daran liegen mag, dass diese Zielgruppen an solche Testsituationen gewöhnt sind und gängige IQ-Tests häufig Ähnlichkeiten zu Prüfungen im Bildungssystem aufweisen (9). Berufserfahrene sowie erfahrene Anwärter auf leitende Positionen weisen oftmals eine langjährige Erfahrung außerhalb des Bildungssystems im beruflichen Alltag auf und sind folglich nicht mehr geübt in solchen Testsituationen.

Insgesamt bedeuten aber kognitive Tests für alle Bewerber meist belastende Stresssituationen, in denen sie oftmals unerwartet Leistungen abrufen müssen. Gerade der Umgang mit einer solchen unerwarteten Leistungsanforderung kann wiederum dem Unternehmen helfen, die richtigen Bewerber für die angebotenen Stellen herauszufiltern.

Die Unternehmen sollten beim Einsatz von Intelligenztests zur Personalauswahl und Eignungsdiagnostik dabei auf faire, ausgewogene Intelligenztests achten. Selbstredend sollten arbeitsplatzbezogene Anforderungen gemessen und den Bewerbern die Situation sowie die Rahmenbedingungen offen kommuniziert werden. Dann können letztlich auch die Bewerber selbst von solchen Tests profitieren und anhand der Testergebnisse ihre Stärken und Schwächen besser analysieren und einordnen.

Zusammenfassend hat die Anwendung von Intelligenztests zur Bewerberauswahl auch nach neuer Studienlage eine verlässliche, prädiktive Aussagekraft bezüglich der beruflichen Leistung. Bei der Anwendung solcher IQ-Tests als Auswahlverfahren sollten aber immer die Qualität, Ausgewogenheit und Angemessenheit des verwendeten Tests, die Anforderungen an die Zielgruppe sowie mögliche Störvariablen, wie beispielsweise die Motivation oder die gezielte Vorbereitung der Bewerber auf die Tests beachtet und mit ein kalkuliert werden. Die Validität von Intelligenztests kann dabei durch die Hinzunahme weiterer Auswahlverfahren, wie etwa Integritätstests oder Interviews, weiter erhöht werden. Unter Beachtung dieser Voraussetzungen sind Intelligenztests geeignete Verfahren um eine unkomplizierte, verlässliche und valide Personalauswahl sowie Personalentwicklung zu gewährleisten.

Quellen

(1) Stern, E. & Neubauer, A. (2016). Intelligenz: kein Mythos, sondern Realität. Psychologische Rundschau, 67, 15 - 27

(2) Ackerman, P. L. (2017). Adult intelligence: The construct and the criterion problem. Perspectives on Psychological Science, 12, 987-998.

(3) Duckworth, Angela Lee et al. "Role of Test Motivation in Intelligence Testing." Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 108.19 (2011): 7716-7720.

(4) https://www.sueddeutsche.de/wissen/inelligenz-was-taugen-iq-tests-1.952376

(5) Pietschnig, J., Voracek, M., 2015. One century of global IQ gains. Perspect. Psychol. Sci. 10 (3), 282-306.

(6) Schmidt, Frank. (2016). The Validity and Utility of Selection Methods in Personnel Psychology: Practical and Theoretical Implications of 100 Years of Research Findings.

(7) Schmidt, F.L.,&Hunter,J.E. (1998).The validity and utility of selection methods in personnel psychology: Practical and theoretical implicationsof85yearsofresearchfindings.

(8) Mackintosh, N.J.(2011).Intelligence and ist measurement: 1. History of theories and measurement of intelligence. In R. J. Sternberg &S.B.Kaufman(Eds.), The Cambridge handbook of intelligence (pp. 1-19). Cambridge, England: Cambridge University Press.

(9) Richardson, Ken, and Sarah H. Norgate. "Does IQ Really Predict Job Performance?" Applied Developmental Science 19.3 (2015): 153-169.

(10) Salgado, J. F., Anderson, N., Moscoso, S., Bertua, C., de Fruyt, F. & Rolland, J.-P. (2003b). A meta-analytic study of general mental ability validity for different occupations in the european community. Journal of Applied Psychology, 88, 1068-1081.

(11) Schmidt, F.L.,&Hunter, J.E.(2004).General mental ability in the world of work: Occupational attainment and job performance. Journal of Personality and Social Psychology, 86, 162-173.

Bild: Photo by rawpixel on Unsplash

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Auswahlverfahren
Personalauswahl
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20.06.18

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Manche HR-Manager schwören auf die Aussagekraft von Bewerbungsunterlagen, andere würden sie am liebsten abschaffen - welche Strategien gibt es, um ohne Bewerbungsmappen gute Personalauswahl zu machen?

In früheren Zeiten wurde die Anschaffung einer neuen Maschine mit einer weitaus größeren Sorgfalt als die Rekrutierung bzw. die Einstellung neuer Mitarbeiter betrieben. Die Zeiten haben sich geändert. Heute zählt die Personalauswahl zu den wichtigsten Aufgaben in einem zukunftsorientiert ausgerichteten Unternehmen. Das so bezeichnete Humankapital hat von der Bedeutungskraft her zu den klassischen Ressourcen Kapital, Technologie und Rohstoffe längst aufgeschlossen.

Die Personalgewinnung durch neue Strategien optimieren

Dies liegt nicht zuletzt an der immer stärker in den Fokus gerückten Digitalisierung, an dem Fachkräftemangel, an raschen Veränderungen des Marktes sowie auch an dem allgemeinen Wertewandel. Einflüsse dieser Art haben zu tiefgreifenden Veränderungen der Arbeitswelt geführt. Traditionelle Einstellungskriterien müssen daher nicht nur überdacht, sondern strategisch überarbeitet werden. Nicht zuletzt aufgrund der Digitalisierung ist dabei das eRecruiting in den Fokus gerückt. Zu einem modernen Recruitingprozess dieser Art zählen:

  • Erstellen einer unternehmenseigenen Karriereseite. Ein aussagekräftiger und sympathischer Online-Auftritt hebt Unternehmen von der Konkurrenz ab. Zudem wird die Bekanntheit gesteigert und die besten Kandidaten werden erreicht.
  • Nutzen von Jobbörsen. Hier kann die größte Zahl an Jobsuchenden bzw. an potentiellen Kandidaten gefunden werden.
  • Mobile Recruiting: Ist auf die Nutzer von mobilen Endgeräten zugeschnitten. Viele Firmen haben hier noch Nachholbedarf bzw. Verbesserungspotential. Laut der Studie Mobile Recruiting von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg halten noch fast 70 Prozent der Smartphone-Nutzer und fast 45 Prozent der Tablet-User die mobile Bewerbung für zu umständlich strukturiert seitens der Unternehmen.
  • Active Sourcing: Unter diesem Begriff sind Maßnahmen zusammengefasst, die der Identifizierung sowie der direkten Ansprache potenzieller Kandidaten dienen. Das Unternehmen gibt quasi online eine Initiativbewerbung bei einem Wunschmitarbeiter ab.
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  • Social Media Recruiting: Mit einer eigenen Seite auf Facebook, Linkedin, Google+, Xing, You Tube oder Twitter können Unternehmen ihre Sichtbarkeit erhöhen und eine größere Zahl von geeigneten Bewerbern erreichen.
  • Recruiting Apps: Mehrere Varianten sind möglich. So sind Apps erfolgversprechend, bei denen Kandidaten ihr eigenes Profil hinterlegen. Sie erhalten dann passende Jobangebote. Oder es werden Testfragen hochgeladen, auf deren Basis ein anonymes Talentprofil erstellt wird. Unternehmen können dies dann mit ihrem eigenen Anforderungsprofil vergleichen.

Die Bedeutung von klassischen Bewerbungsunterlagen auf dem Prüfstand

Auch der Umgang mit den klassischen Bewerbungsunterlagen steht hierbei im Fokus. Denn in der Unternehmenspraxis gibt es zumeist keine festgelegten bzw. standardisierten Bewertungskriterien der eingereichten Unterlagen von Bewerbern. Auf der anderen Seite legen andere Personalabteilungen extrem eng gefasste Beurteilungskriterien an. Dadurch steigt aber das Risiko, dass ein Personalentscheider geeignete Bewerber übersieht. Trotz oder gerade aufgrund dieser fehlenden Bewertungsrichtlinien oder aber wegen zu eng gefasster Bewertungskriterien, lassen Personalverantwortliche zudem oftmals Ihr Bauchgefühl bei der Beurteilung von Bewerbungsunterlagen entscheiden.

Die wirklich wichtigen Informationen aus Bewerbungsunterlagen herausfiltern

Ein grundsätzliches Problem hinsichtlich der Bewerbungsunterlagen entsteht zudem durch eine unterschiedliche Auffassung der Personaler, was letztendlich wirklich wichtige Informationen sind. Uwe Peter Kanning, Psychologe und Professor der Wirtschaftspsychologie, hat diesbezüglich die Relevanz der einzelnen Unterlagen detailliert unter die Lupe genommen. Demnach besitzen Bewerbungsunterlagen eine eher niedrige Aussagekraft.

Die Bedeutung von Bewerbungsunterlagen und Inhalten im Einzelnen

  • Anschreiben: Hat keine Bedeutung; bietet lediglich Anlass zu willkürlichen Interpretationen.
  • Arbeitszeugnisse: Besitzen kaum Aussagekraft. Zum einen verbietet der Gesetzgeber negative Bewertungen. Zum anderen werden Arbeitszeugnisse von den Arbeitnehmern oftmals selbst formuliert. Kodierungen helfen hier nicht viel, da gerade kleinere Unternehmen diese Techniken nicht beherrschen oder einsetzen.
  • Lebenslauf: Lücken im Lebenslauf werden von der Bedeutung her überschätzt. Es gibt lediglich eine Studie zu diesem Thema. Ein echter Zusammenhang zwischen Lücken im Lebenslauf und einschlägigen Persönlichkeitsmerkmalen, die zu einer schlechteren Leistung führen, konnte dabei nicht bzw. nur auf geringstem Niveau (0,81 bis 2,19 Prozent von mehr als 1.400 Teilnehmern) nachgewiesen werden. Für längere Lücken sollte der Kandidat allerdings eine plausible Erklärung liefern. Trotzdem enthält ein tabellarischer Lebenslauf zahlreiche wichtige auswahlrelevante Informationen wie Schul- und Berufsabschlüsse, spezifische Berufserfahrung, Sprachkenntnisse oder etwa Weiterbildungen.
  • Noten: Bei Unternehmen bestimmter Fachrichtungen sind eventuell die Schulnoten in einzelnen Fächern, wie beispielsweise in den Naturwissenschaften oder in der Mathematik, von Bedeutung. Der Durchschnitt der Schulnoten ist diesbezüglich aussagekräftiger, da dieser Rückschlüsse auf Leistungspotenzial und -bereitschaft zulässt.
  • Rechtschreibung und Grammatik: Es gibt keinerlei Studienergebnisse, die aufzeigen, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen Rechtschreibung bzw. Grammatik und der späteren Leistung gibt.
  • Berufserfahrung: Die Vielfalt an Tätigkeiten ist für Unternehmen entscheidender als die verbrachte Zeit in einem Beruf. So können Einsatzmöglichkeiten und Potenziale besser eingeschätzt werden.

Für Azubis ist der menschliche Faktor das Zünglein an der Waage

Modernes Recruiting sollte auch immer kreativ sein und auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sein. Sollen beispielsweise Azubis eingestellt werden, ist es empfehlenswert, eine moderne, zeitangepasste Sprache zu verwenden und die bei der Jugend angesagten Kanäle zu nutzen. Wichtig ist auch die Schaffung von realen Kontaktpunkten bzw. von Begnegungsräumen (Praktika, Probearbeiten etc.). Hier kann herausgefunden werden, ob ein potentieller Azubi zu einem Unternehmen passt. In der Azubi-Recruiting Trends 2017-Studie wird diesbezüglich zudem darauf hingewiesen, dass für potentielle Azubis der menschliche Faktor eminent wichtig ist. Dieser spiegelt sich im Kommunikationsverhalten wider.

Die Digitalisierung hat nur wenig Einfluss auf das Recruiting von Führungskräften

Im Gegensatz dazu hat die Digitalisierung vergleichsweise wenig Einfluss auf das Recruiting von Führungskräften. Ansprachen zum Beispiel über XING oder LinkedIn stehen laut der Signium-Studie bei Führungskräften nicht hoch im Kurs. Manager möchten diskret und professionell angesprochen werden. Auch die auf dem amerikanischen Markt bereits fest etablierten Referral-Programme finden bei deutschen Führungskräften nur langsam Anklang.

Unterschiede bei der Bedeutung der Bewerbungsmappen

Auch wenn gerade Azubis Bewerbungsunterlagen enorm wichtig nehmen, spielen diese bei der Rekrutierung von Führungskräften eine weitaus größere Rolle. Denn hier kommt es durchaus auf eine übersichtliche Bewerbungsmappe, ein prägnant-individuelles Anschreiben, das Aufzeigen des Wechselgrundes, die eigene Mobilität und natürlich einen strukturierten Lebenslauf an, in dem Schwerpunkte gesetzt sowie die aktuellen und relevanten Positionen beschrieben werden.

Spezielle Testverfahren und eignungsdiagnostische Instrumente als Lösungsansatz

Um aber die Persönlichkeit eines Bewerbers - unabhängig davon, ob Azubi, Fachkraft oder Manager - und die menschliche Komponente an sich einordnen zu können, sollte der Recruitingprozess um spezielle Auswahlverfahren erweitert werden. Denn alleine die Bewerbungsunterlagen lassen keinen Raum für eine valide Einschätzung. Die Qualität bzw. die Aussagekraft von Bewerbungsbeurteilungen können Personaler dabei beispielsweise durch Online-Testverfahren respektive mit eignungsdiagnostischen Instrumenten deutlich optimieren. Mittels der Eignungsdiagnostik lässt sich weitaus exakter die Eignung eines Bewerbers für eine bestimmte Position oder eine bestimmte Tätigkeit vorhersagen. In einem modernen Recruiting bildet die Eignungsdiagnostik daher auch die Basis für fundierte und strukturierte Personalentscheidungen. Darüber hinaus bieten einige Anbieter umfassende Software Lösungen an, mit denen der gesamte Auswahlprozess verbessert und vereinfacht werden kann. Die Kandidaten werden nicht nur auf Ihre Eignung hin überprüft, sondern der gesamte Prozess wird in einem Bewerbermanagementsystem abgebildet. Das ermöglicht qualitatives Ranking der Kandidaten, Prozesssteuerung, und Kommunikation in einem.

Bild: Portra, 2017

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